Schokolade ist kein Auslöser für Migräne

Schokolade ist kein Auslöser für Migräne

Ostern steht vor der Tür. Und in den Nestern werden sich viele Hasen und andere Leckereien aus Schokolade finden. Für Menschen mit Migräne ist das eine harte Zeit mit Verzicht. Denn viele glauben, dass Süßigkeiten bei ihnen eine Migräne-Attacke auslösen. Doch diese Annahme ist falsch, wie die Stiftung Kopfschmerz in Marburg berichtet. Eine wissenschaftliche Studie fand heraus, dass Schokolade nicht mehr Kopfschmerz-Attacken auslöst als ein Plazebo aus Johannesbrot.

Ein Zusammenhang zwischen Süßigkeiten und Migräne ist aber trotzdem nicht von der Hand zu weisen. „In der Vorphase einer Migräne, der Prodomalphase, verspüren viele Betroffene einen Heißhunger auf Süßigkeiten. Die Lust auf Süßes ist dabei eher ein Vorbote der Migräne, kein Auslöser. Die Attacke ist bereits im Anmarsch und kommt, mit oder ohne Süßes“, erklärt Dr. Dietmar Krause, Vorsitzender der Stiftung Kopfschmerz. Für Verzicht auf Süßes besteht also kein Grund.

Ob andere Nahrungsmittel eine Migräne-Attacke auslösen, können Betroffene mit einem Kopfschmerztagebuch herausfinden. Wird ein bestimmtes Lebensmittel verdächtigt, kann man darin notieren, wann und wie oft man es isst und ob wirklich eine Attacke folgt.

Ein Kopfschmerztagebuch für Erwachsene oder Kinder können Interessierte auf der Webseite der Stiftung Kopfschmerz kostenlos herunterladen unter www.stiftung-kopfschmerz.de/selbsthilfe.

Fünf Tipps gegen Hitzekopfschmerzen

Fünf Tipps gegen Hitzekopfschmerzen

Was für manche Menschen Urlaubsgefühle auslöst, führt bei vielen zu Kopfschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig. Übermäßige Wärme, gleißendes Sonnenlicht, erhöhte Ozonwerte, aber auch Sonnencremes oder Eisgenuss können Auslöser sein. Die Stiftung Kopfschmerz in Marburg gibt fünf Tipps, um Hitzekopfschmerzen zu bekämpfen.

1. Hohe Temperaturen

Die aktuelle Hitze führt zu einem hohen Wasser- und Salzverlust. Das Blut wird dicker und fließt nicht mehr so gut. Außerdem kommt es durch erweiterte Blutgefäße zu einem Blutdruckabfall, insbesondere bei Menschen mit niedrigem Blutdruck. Das kann Kopfschmerzen hervorrufen. Dagegen hilft viel Trinken, um die Menge an Körperflüssigkeit hoch zu halten. Aber bitte in kleinen Portionen, die vom Körper besser aufgenommen werden können. Salzstangen oder ähnliches gleichen den Mineralverlust schnell aus.

2. Schneller Temperaturwechsel

Plötzliche Warm-Kalt-Wechsel innerhalb kurzer Zeit um deutlich mehr als 5 Grad, verursacht z. B. durch Klimaanlagen, können ebenfalls Kopfschmerzen verursachen. In diesen Fällen eventuell eine Jacke überziehen und sich langsam an die neue Temperatur gewöhnen. Auf jeden Fall nicht direkt vor den Lüftungsschlitz einer Klimaanlage stellen. Dies führt auch zu Verspannungen der Nackenmuskulatur und in der Folge zu Kopfschmerzen.

3. Intensives Sonnenlicht

Gleißendes Sonnenlicht reizt die Gehirnnerven und kann Kopfschmerzen auslösen. Bei empfindlichen Menschen sogar eine Migräneattacke. Deshalb unbedingt eine Sonnenbrille tragen. Um die sensible Kopfhaut und die darunter liegenden Blutgefäße und Nerven zu schützen, außerdem eine Kopfbedeckung benutzen.

4. Duftstoffe sparsam verwenden

Duftstoffe aus Sonnencremes oder Parfums wirken bei starker Wärme intensiver, weil sie sich jetzt schneller verflüchtigen. Bei geruchsempfindlichen Menschen, wie vielen Migränikern, löst dies Kopfschmerzen aus. Deshalb unbedingt sparsam verwenden. Auch Pfefferminzöl, das normalerweise gut gegen Kopfschmerzen hilft, kann jetzt kontraproduktiv wirken.

5. Kalte Lebensmittel langsam verzehren

Werden Eiscreme oder eisgekühlte Getränke zu schnell verzehrt, kann das an der Mundschleimhaut und am Gaumen einen Kältereiz verursachen, der wiederum den so genannten Eiscreme-Kopfschmerz auslöst. Kaltes im Mund also erst mal langsam anwärmen.

Eine Sofortmaßnahme gegen Kopfschmerzen können ein Kühlakku oder Eisbeutel, eingewickelt in ein Baumwolltuch, sein. Diesen immer wieder nur kurz an die schmerzende Stelle halten. Auch Akupressurmassage hilft gegen akute Kopfschmerzen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier...

Flugkopfschmerzen durch Trinken vorbeugen

Flugkopfschmerzen durch Trinken vorbeugen

Viele Urlaubsziele werden heutzutage mit dem Flugzeug erreicht. Während des Fluges treten häufig Kopfschmerzen auf. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann vorbeugen, rät die Stiftung Kopfschmerz in Marburg.

FlugkopfschmerzenHauptursache für das Auftreten von Kopfschmerzen ist die geringe Luftfeuchtigkeit in der Flugzeugkabine. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust und die Schleimhäute trocknen aus. Wasser, Fruchtsäfte und Kräutertees sind geeignet den Bedarf zu decken. Die Stiftung Kopfschmerz empfiehlt, mindestens 150 Milliliter (ml) pro Stunde zu trinken. Alkohol ist wegen der gefäßerweiternden Wirkung zu vermeiden.

Ein weiterer Grund für die Kopfschmerzen kann der niedrige Luftdruck an Bord sein. Er entspricht etwa dem Druck in 2.500 Metern Höhe. Das erschwert die ausreichende Sauerstoffversorgung des Gehirns. Hinzu kommt die mangelnde Bewegung an Bord, wodurch der Blutdruck sinkt. Beides zusammen kann die Beschwerden bei empfindlichen Personen verstärken.

Flugkopfschmerzen sind nicht gefährlich, aber unangenehm. Sie lassen sich durch ausreichend Trinken, kleine Bewegungsübungen am Platz und Entspannungsübungen vermeiden. Im Akutfall helfen Akupressurmassage oder Pfefferminzöl.

Fünf Tipps gegen Migräne und Kopfschmerzen im Urlaub

Fünf Tipps gegen Migräne und Kopfschmerzen im Urlaub

Jetzt beginnt die Urlaubszeit und viele Menschen freuen sich auf Sonne und Erholung. Für Menschen, die zu Kopfschmerzen und Migräne neigen, ist dies nicht immer ungetrübt. Die Stiftung Kopfschmerz in Marburg gibt Planungs- und Verhaltenstipps gegen vermehrte Schmerzattacken.

1. Reiseziel

Ein reizarmes Klima mit ausgeglichenen Temperaturen, milden Bedingungen und geringer Ozonbelastung beugt Kopfschmerzen vor. Außerdem sollten Reiseziele mit höchstens vier Stunden Flugzeit bevorzugt werden. Bis dahin kann der Körper Reisebelastungen noch gut ausgleichen.

2. Abflugplanung

Beginnen Sie rechtzeitig mit der Planung. Das gilt nicht nur für das Kofferpacken, sondern auch für Erledigungen am Arbeitsplatz. Erhöhter Stress führt zu innerer Anspannung und in der Folge zu Kopfschmerzen. Hetzen Sie nicht direkt vom Arbeitsplatz zum Flughafen oder auf die Autobahn.

3. Reiseapotheke checken

Führen Sie einfache Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen oder spezielle Migränemedikamente im Handgepäck mit. Klären Sie die Verfügbarkeit am Urlaubsziel oder den im Ausland abweichenden Handelsnamen. Ergänzen Sie im Zweifel den benötigten Vorrat für die Urlaubsdauer schon zu Hause. Informieren Sie sich, ob die Arzneimittel hohe Temperaturen vertragen.

4. Flugkopfschmerzen vorbeugen

Auf Flügen treten häufiger Kopfschmerzen auf. Sie sind nicht gefährlich, aber unangenehm. Ursache sind der niedrige Luftdruck und die geringe Luftfeuchtigkeit an Bord. Ausreichend Trinken, kleine Bewegungsübungen am Platz und Entspannungsübungen beugen vor.

5. Am Urlaubsort

Bei der Ankunft sollten Sie dem Körper die Möglichkeit geben, sich langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen. Behalten Sie den gewohnten Schlaf- und Essensrhythmus möglichst bei. Fremde Speisen in Maßen testen, damit die Inhaltsstoffe keine Migräne auslösen. Wichtig ist auch, sich vor starker Sonneneinstrahlung und grellem Licht zu schützen. Dies sind typische Triggerfaktoren für Migräne. Kopfbedeckung und Sonnenbrille bieten hier Schutz.

Migräne im Alter – Erlösung oder Warnsignal?

Migräne im Alter - Erlösung oder Warnsignal?

Der typische starke Migränekopfschmerz beginnt vor dem 20. Lebensjahr und begleitet die Betroffenen meist bis ins hohe Alter. Allerdings lässt die Häufigkeit zwischen 40 und 50 nach. Dabei verändern sich auch die Symptome, so dass Migräne im Alter häufig falsch diagnostiziert und behandelt wird. Darauf weist die Stiftung Kopfschmerz in Marburg hin.

Veränderte Migränesymptome im AlterIn jungen Jahren ist der Migräneschmerz meist einseitig, pochend-pulsierend und verschlimmert sich bei Anstrengung. Mit zunehmendem Alter werden diese charakteristischen Symptome schwächer. „Es ist möglich, dass ältere Betroffene Migräne haben, aber kaum oder gar keine Kopfschmerzen. Stattdessen zeigen Ältere häufiger eine Aura, also Seh-, Geruchs- oder Spachstörungen ohne die typischen nachfolgenden Kopfschmerzen“, erläutert Dr. med. Jan-Peter Jansen, Schmerztherapeut und Beirat der Stiftung Kopfschmerz in Marburg. „Tritt eine Aura im Alter neu auf, muss der behandelnde Arzt durch gezielte Diagnose sicher gehen, dass es sich nicht um einen Schlaganfall oder die Folge einer anderen Erkrankung handelt“, fordert Jansen. Warum die Migräne mit zunehmendem Alter nachlässt, ist noch nicht bekannt. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Überempfindlichkeit der Hirnrinde nachlässt und das Hormone als Auslöser, zumindest bei Frauen nach den Wechseljahren, wegfallen.

Schwieriger wird im Alter auch die Therapie der Migräne. Bei den Zulassungsstudien für Medikamente werden Menschen über 65 in der Regel gezielt ausgeschlossen. Es liegen also kaum verlässliche Studiendaten vor. Bei der Akuttherapie müssen altersbedingte Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. Triptane zum Beispiel sind bei Durchblutungsstörungen nicht geeignet und die frei verkäuflichen nicht-steroidalen Antirheumatika wie ASS sollten bei eingeschränkter Nierenfunktion, erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko oder wegen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich gemieden werden. Eine gute Beratung beim Arzt oder Apotheker wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger.

Informationen zu den aktuellen Therapieempfehlungen finden Sie hier...

Plötzliche Wetterwechsel verursachen Kopfschmerzen

Das Aprilwetter naht. Und mit ihm nimmt die Wahrscheinlichkeit für starke Temperaturschwankungen zu. Kopfschmerzen treten dann vermehrt auf. Die Häufigkeit steigt um knapp acht Prozent. Darauf weist die Stiftung Kopfschmerz hin.

Grund für die Reaktion auf schnelle Wetterwechsel sind Rezeptoren in der Halsschlagader. Sie melden Veränderungen von Temperatur und Luftdruck an untergeordnete Regionen im Gehirn, die Herzfrequenz oder Blutdruck regulieren. „Insbesondere Temperaturschwankungen von mehr als fünf Grad Celsius innerhalb von 24 Stunden führen zu Regulationsproblemen im Herz-Kreislauf-System“, sagt Dr. Dietmar Krause, Vorsitzender der Stiftung Kopfschmerz. Der kurzfristige Wechsel von tiefen, winterlichen Temperaturen auf milde, frühlingshafte Werte trifft vor allem Menschen mit niedrigem Blutdruck. Damit die Körpertemperatur nicht zu stark steigt, dehnen sich die Blutgefäße aus, um Wärme abzugeben. Erweiterte und entzündete Blutgefäße im Gehirn sind jedoch ein Grund für Kopfschmerzen.

Menschen, die auf schnelle Wetterwechsel empfindlich reagieren und kopfschmerzgefährdet sind, sollten vorbeugen. „Regelmäßige kalt-warme Wechselduschen im Sinne von Kneipp oder Saunagänge trainieren die Regulation der Blutgefäße und können die Wettereinflüsse mildern“, rät Krause. Sorgen müssen sich Betroffenen aber nicht machen, beruhigt der Experte. „Wetterbedingte Kopfschmerzen sind zwar lästig, aber nicht gefährlich“, so Krause. Im akuten Fall können Entspannungsübungen oder ein Spaziergang helfen, die Beschwerden zu lindern.

Gute Vorsätze richtig umsetzen

Kopfschmerzpatienten überfordern sich oft mit ihren Zielen

Das alte Jahr ist vorbei. Dann wird Bilanz gezogen. Was war gut, was schlecht und was soll besser werden. Zeit also, sich für das nächste Jahr neue Ziele zu setzen.

Mehr Ausdauersport, regelmäßige Entspannungsübungen und gesunde Ernährung sind für Menschen mit häufigen Kopfschmerzen erstrebenswerte Ziele. Kopfschmerzpatienten nehmen sich allerdings oft zu viel vor. Der Druck, das gesetzte Ziel unbedingt erreichen zu wollen, führt zu häufigeren Kopfschmerzen oder Migräneattacken. Die Stiftung Kopfschmerz gibt Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Ziele besser umsetzen können.

Wichtigster Hinweis: Ziele richtig formulieren

Bleibt ein Ziel wenig konkret oder ist nicht realistisch formuliert, geht es meist schief. Sich vorzunehmen, im nächsten Jahr mehr Sport zu machen oder sich gesünder zu ernähren, lässt viel Raum für Erfolg oder Misserfolg. Fassen Sie das Ziel deutlich konkreter und machen Sie es am Besten messbar. Sagen Sie sich lieber „Im nächsten Jahr möchte ich zweimal pro Woche eine Stunde Sport treiben.“ oder „Ich möchte jeden Tag eine Portion frisches Obst essen.“ Für Kopfschmerzpatienten könnte sich als Ziel außerdem anbieten, jeden Tag 15 Minuten Entspannungsübungen zu machen. Solche Ziele sind sehr gut überprüfbar. Und bei Erfolg dürfen Sie sich dann auch freuen und belohnen.

Strategie für den Erfolg entwickeln

Damit sich der Erfolg sicher einstellt, bedarf es auch der richtigen Strategie für die Umsetzung. Das Ziel sollte realistisch und in kurzer Zeit erreichbar sein. Eventuell ist es hilfreich, die Ziele schriftlich festzuhalten und sichtbar zu platzieren. Als kleine Erinnerungshilfe an das schlechte Gewissen.

Träumen Sie ruhig von den Vorteilen, die Sie mit dem Ziel verbinden. Das schafft positive Energie. Damit diese Kraft und Motivation nicht ungenutzt verfliegt, sollten Sie mit der Umsetzung nicht zu lange warten. Beginnen Sie innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage mit einem ersten Schritt zum Ziel.

Belohnung nicht vergessen und Misserfolge einplanen

Je länger es dauert, das Ziel zu erreichen, desto wichtiger werden Zwischenziele und ihre Feier durch Belohnung. Gönnen Sie sich eine professionelle Entspannungsmassage oder gehen Sie mit Gleichgesinnten Essen. Freunde oder Bekannte mit ähnlichen Vorsätzen können übrigens auch bei der Erreichung der Ziele helfen, wenn die eigene Motivation mal sinkt. Gehen Sie locker mit Rückschlägen um und kalkulieren Sie diese ein. Schaffen Sie es mal nicht zum Sport, geht die Welt auch nicht unter. Aber bleiben Sie dran. Rufen Sie eventuell in „Krisensituationen“ einen Freund an, der Sie in Ihrem Ziel unterstützen kann. Gerade Kopfschmerzpatienten sollten sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Denken Sie langfristig. Das Gehirn benötigt etwa 60 Tage, bis es ein neues Verhalten erlernt und verinnerlicht hat.

Mit der richtigen Strategie und unseren Tipps kann es gelingen. Fangen Sie einfach an. Dann werden Ihre guten Vorsätze sicher den Januar überleben. Sie haben noch mehr als 300 Chancen etwas zu ändern.

Erkältungskopfschmerzen: Nicht immer ist eine entzündete Stirnhöhle Schuld

Übergangszeit ist Erkältungszeit. Und so bringen viele Betroffene Kopfschmerzen im Stirnbereich mit einer Stirnhöhlenentzündung in Verbindung. Das kann sein. Doch damit liegen sie häufig falsch, wie Prof. Dr. Olaf Michel vom Universitätskrankenhaus Brüssel in den HNO-Nachrichten berichtet.

Studien haben nämlich ergeben, dass der echte, sinugene Kopfschmerz eher selten ist: „90 Prozent aller Kopfschmerzen, die auf eine Nasennebenhöhlenproblematik zurückgeführt werden, sind in Wahrheit migränebedingte Kopfschmerzen“, so Michel. Grund dafür sei die Ähnlichkeit der Symptome. Sowohl Nasennebenhöhlen als auch die Hirnhäute werden vom Trigeminus-Nerv versorgt. So ist der eigentliche Ursprung der Schmerzen bei Irritation des Nervs für den Patienten nur schwer zu bestimmen und es kommt zu Fehleinschätzungen. Außerdem passen Symptome wie eine laufende Nase und behinderte Nasenatmung auch zum Krankheitsbild der Migräne, denn die Stimulation des autonomen Nervensystems kann beide Symptome verursachen.

„Tatsächlich sind für den einseitigen pochenden Kopfschmerz nur in circa vier Prozent aller Fälle die Nasennebenhöhlen verantwortlich“, erläutert Michel. Er empfiehlt daher eine Probebehandlung mit einem Migränemedikament, um beide Krankheitsbilder auseinanderzuhalten. Auch ein Allergietest sei bei Kopfschmerzen gar nicht so abwegig: Nach einer Untersuchung hatten von 100 Patienten, die mit Verdacht auf sinugene Kopfschmerzproblematik zum HNO-Arzt geschickt wurden, fast die Hälfte in Wahrheit eine Migräne, berichtet Michel weiter.

Oft verschwindet eine Erkältung nach ein paar Tagen wieder. Bleiben die Kopfschmerzen aber bestehen oder werden gar schlimmer, raten wir unbedingt dazu, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache klären zu lassen. Vorhandene Beschwerden lassen sich in der Zwischenzeit mit verschiedenen Hausmitteln lindern.

Quellen:

Ärzte-Zeitung vom 19.1.2016

HNO-Nachrichten 45: 29-33, 2015

Katerkopfschmerzen – Was hilft?

Fast jeder kennt den dröhnenden Kopf nach einer durchzechten Nacht. Statistisch gesehen haben schon drei von vier Bundesbürgern diese Erfahrung gemacht. Gute Tipps von Bekannten und alte Hausmittel gibt es viele. Doch was hilft wirklich?

Eine breit angelegte wissenschaftliche Sichtung verfügbarer Daten zur Verhinderung und Vorbeugung von Katerkopfschmerzen durch die Universität Exeter brachte ein ernüchterndes Ergebnis. Der beste Weg, einen Katerkopfschmerz zu verhindern, ist Mäßigung oder Abstinenz. Alle anderen Geheimtipps können die Folgen einer heftigen Party mit viel Alkohol bestenfalls verringern.

Den Grund im schmerzenden Hangover sehen Wissenschaftler in den Abbauprodukten des Alkohols. Ethanol, der chemische Begriff für Alkohol, wird in der Leber zunächst in Acetaldehyd umgewandelt und dann zu Essigsäure abgebaut, die über den Urin ausgeschieden wird. Acetaldehyd ist ein Zellgift und soll eine Katerwirkung haben. Andere Forscher halten Methanol, den Fuselalkohol, für den Übeltäter. Er kommt vor allem in farbigen Alkoholika wie Whiskey oder Rum und in billigen Rotweinen in höherer Konzentration vor. Methanol wird in der Leber zu dem hochgiftigen Formaldehyd und zu Ameisensäure abgebaut. Dieser Prozess läuft deutlich langsamer ab als der Abbau von Ethanol. Das entstehende Zellgift Formaldehyd sammelt sich verstärkt an und soll die Kopfschmerzen auslösen.

Während die Wissenschaftler noch über die biochemischen Grundlagen diskutieren, will der Betroffene vor allem eines wissen: was hilft gegen den Kater. Deshalb gibt die Stiftung Kopfschmerz hier einige hilfreiche Tipps:

1. Nicht auf nüchternen Magen trinken.

2. So viel Wasser wie Alkohol trinken.

3. Mineralstoffverluste durch salzhaltiges ausgleichen.

4. Zuckerhaltige, alkoholische Getränke vermeiden.

5. Keine Fuselalkohole, sondern lieber klare Alkohol trinken.

6. Übermäßigen Nikotingenuss vermeiden; am besten ganz.

Sollte der Kopf am nächsten Morgen trotzdem heftig brummen, hilft das typische Katerfrühstück. Wichtig sind dabei eine hohe Flüssigkeitsaufnahme sowie eine besonders fett- und eiweißreiche Kost. Außerdem viel frische Luft und Bewegung. Auch eine Kopfschmerztablette kann helfen. Aber Achtung: das beliebte Paracetamol ist bei Katerkopfschmerzen tabu. Denn der Alkohol und das Paracetamol werden in der Leber teilweise über dasselbe Enzym abgebaut. In diesem Fall also besser auf ein anderes Schmerzmittel ausweichen. Hier bieten sich Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen an.

Quellen:

Pittler, M.H. et al.: Interventions or treating alcohol hangover: systematic review of randomised controlled trials, British Medical Journal 331 (7531), 1515-1518, 2005.

Wiese, J.G. et al.: The Alcohol Hangover, Ann. Intern. Med. 132 (11): 897-902, 2000.

Sturmtief im Kopf

Es ist wieder soweit. Mit Regen und Sturm kündigt sich der Herbst an. Manch einer freut sich jetzt auf gemütliche Tage vor dem warmen Ofen mit einem guten Buch. Kopfschmerzpatienten teilen diese Freuden meistens nicht: Für sie beginnt eine Zeit, in der sich ihr Leiden häufiger bemerkbar macht als bei stabiler Hochdruck-Wetterlage.

Häufigste Ursache für aktuelle Kopfschmerzattacken sind Zugluft und kalter Wind. Beides führt schnell zu Verspannungen der sensiblen Kopf- und Nackenmuskulatur, was bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen auslösen kann. Mütze und Schal sollten deshalb nicht erst im Januar zur Standardausrüstung gehören.

Auch die psychische Befindlichkeit spielt eine Rolle. Das schwindende Sonnenlicht wirkt sich auf den Serotonin-Stoffwechsel aus, der für die Stimmungslage eines Menschen mitverantwortlich ist. Antriebslosigkeit und Reizbarkeit enden dann häufig in familiärem oder beruflichem Stress, dem Hauptauslöser von Spannungskopfschmerzen. Wohltuende Bäder, Saunagänge und lange Spaziergänge sind dann zu empfehlen.

Gerade viel Bewegung im Freien sind für Kopfschmerzbetroffene unverzichtbar. „Wer nicht mehr regelmäßig trainiert und sich fit hält, riskiert eine erhöhte Anfallshäufigkeit. Ein offensiver Umgang mit dem Wetter ist deshalb empfehlenswert,“ rät Dr. Dietmar Krause, Vorsitzender der Stiftung Kopfschmerz.

Falsch wäre der Versuch den Kopfschmerz zu ignorieren, gibt Krause zu Bedenken. Wenn natürliche Mittel nicht helfen, ist es wichtig, rechtzeitig eine Tablette zu nehmen, damit der Schmerz nicht schlimmer wird.